03.06.

03.06.

LYDIA BENECKE
„PSYCHOLOGIE DES BÖSEN“

Ist Hannibal Lecter tatsächlich der Prototyp eines Psychopathen? Haben alle Psychopathen das Bedürfnis, andere Menschen zu töten? Wie stellt die Kriminalpsychologie fest, ob ein Mensch psychopathisch ist? Wie entsteht eine psychopathische Persönlichkeit? Wie gelingt es manchen psychopathischen Serienmördern, über Jahrzehnte als liebevolle Familienväter und freundliche Nachbarn ein unauffälliges Leben zu führen? Warum werden nicht alle Psychopathen kriminell? Wie viel vom „Bösen“ steckt auch in „normalen“ Menschen? Dieser Vortrag beleuchtet die Gefühls- und Gedankenwelten psychopathischer Menschen – sowohl jener, die mit erschreckenden Verbrechen Schlagzeilen machten, als auch jener, die ohne kriminelle Handlungen durchs Leben kommen und mitten unter uns sind. Diesen und anderen Fragen geht Lydia Benecke in Ihrem Vortrag nach. Eine spannende Reise in die Welt der Kriminalpsychologie.

 

Kurzbiografie

Lydia Benecke, geboren im November 1982 in Beuten (Polen), studierte Psychologie, Psychopathologie und Forensik an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2009 ist sie als Diplom-Psychologin mit Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Gewalt- und Sexualstraftaten tätig.
Sie arbeitet in einer Ambulanz für Sexualstraftäter*innen mit erwachsenen Sexualstraftäter*innen (verurteilt u.A. wegen Kindesmissbrauchs, Kinderpornografie, Exhibitionismus, sexueller Nötigung, Vergewaltigung, Tötung zur Befriedigung des Geschlechtstriebs) und sexuell delinquenten Jugendlichen sowie in einer Sozialtherapeutischen Anstalt (spezielle Form von JVA) mit männlichen Gewaltstraftätern (verurteilt u.A. wegen unterschiedlich motivierter Tötungsdelikte oder anderen schweren Gewaltstraftaten).
Ihre wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte und Interessengebiete liegen in den Bereichen der Tätertypologien im Kontext von Persönlichkeitsstilen bis -störungen (vor allem aus dem „Cluster B Bereich“ = narzisstische, histrionische, dissoziale und emotional-instabile Persönlichkeitsausprägungen sowie das wissenschaftliche Konstrukt der Psychopathie) und Traumafolgestörungen (PTBS, komplexe PTBS, DIS – ehemals MPS) sowie Paraphilien und paraphilen Störungen (abweichende sexuelle Vorlieben, was u. a. die Unterscheidung zwischen inklinierendem und periculärem sexuellen Sadismus, sowie die wissenschaftlich fundierte Betrachtung von Fetischismus, Pädophilie, Zoophilie, sexuellen Tötungsfantasien, Kannibalismus und Nekrophilie einschließt).
Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit der psychologischen Betrachtung von Sekten / Glaubensgemeinschaften (u. a. Satanismus, Zeugen Jehovas, Mormonen, Die Zwölf Stämme, Neuheidentum) sowie der „Satanic Panic“ (international und in Deutschland: » Facebook Beitrag und » YouTube Video ). In diesen Bereichen besteht kontinuierlicher Austausch mit entsprechenden Beratungsstellen und Weltanschauungsbeauftragten.
Im Rahmen ihrer Beratungs- und Fortbildungstätigkeit im Kontext der GWUP, in deren Wissenschaftsrat sie seit 2015 ist, beschäftigt sie sich mit unterschiedlichen Fragestellungen innerhalb der Themengebiete „abergläubische Überzeugungen“ (vermeintlich übersinnliche Phänomene, Esoterik, Besessenheits-Phänomene usw.), „Verschwörungsideologien & Verschwörungsmythen“ sowie „Subkulturen“ (vor allem BDSM-Szene, Schwarze Szene / Gothic-Kultur, Vampyre-Szene).
Als Autorin verfasst sie kriminalpsychologische Bücher („Auf dünnem Eis. Die Psychologie des Bösen“, “Sadisten. Tödliche Liebe – Geschichten aus dem wahren Leben“, „Psychopathinnen. Die weibliche Psychologie des Bösen“), Buchbeiträge und Artikel. Zwischen  2010 und 2018 schrieb sie die psychologische Kolumne „Psychokiste“ in Deutschlands größter BDSM-Zeitschrift „Schlagzeilen“. Für unterschiedliche Buch- und Podcastprojekte erstellte sie u.A. umfassende psychologische Profile des deutschen Serienmörders Karl Denke (im Buch „Karl Denke – Der Kannibale von Münsterberg“), des kolumbianischen Serienmörders Luis Alfredo Garavito Cubillos (im Buch „Aus der Dunkelkammer des Bösen“), des französischen Serienmörders Gilles de Rais (für die Sendung „ZeitZeichen“ des WDR), des „Zodiac-Killers“ (für den Hoaxilla Podcast) und des unbekannten Mörders im „Mordfall Hinterkaifeck“ (ebenfalls für den Hoaxilla Podcast).
Sie ist selbstständig als Fortbilderin, Referentin und Beraterin für Institutionen (Ermittlungsbehörden, Justizvollzugsanstalten, Bewährungshilfe, Psychiatrien etc.) und Privatpersonen – schwerpunktmäßig im Zusammenhang mit Kriminalfällen (speziell bei Sexualdelikten & Tötungsdelikten) – tätig.
Seit 2012 ist sie Jugendschutzbeauftragte der SMJG e.V., seit 2015 ist sie Mitglied des Wissenschaftsrates der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“. Lydia Benecke lebt mit ihrem Lebensgefährten, dem freischaffenden Künstler Sebastian Burda, in Köln.

 

Foto: Oliver Favre

PREISE & EINLASS