13.05.

13.05.

André Herrmann:
Roast in Peace

Das Mindesthaltbarkeitsdatum zieht sich nicht nur wie ein Schreckensgespenst durch die
Kühlschränke der Nation, sondern vor allem auch durch unser eigenes Leben.

 

Bis der Höhepunkt unseres Daseins in einer Apokalypse endet, durchlaufen wir den “circle of life”,
der ganz und gar nicht Disney-mäßig und hakuna matata ist, sondern eher Wahnsinn und Posse
zugleich.

 

Damit wir in diesem Kreis aber keinen Drehwurm bekommen, zeigt uns André Herrmann in seinem
ersten Soloprogramm “Roast in Peace” seine ganz persönliche Sicht der Dinge über Sinn und Un-Sinn
des Lebens. Als zweimaliger Gewinner der deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften
und Roaster de luxe, weiß er ganz genau, wie man peinliche Anekdoten und die Derbheit des Lebens
unverblümt in Worte packt.

 

Seine Erkenntnis zu jung zu sein, um ernst genommen zu werden und zu alt, um sich ausschließlich
darum zu kümmern, dass ein Babyelefant im Zoo Mirko genannt wird, statt wirklich Verantwortung
zu übernehmen, ist ein Aufschrei der Generation, die genau dazwischen liegt. Einer Generation
fernab von X oder Z, die sich niemals ein Haus leisten kann, aber mehr arbeitet als je zuvor und sich
dafür noch anhören muss, nichts geregelt zu kriegen.

 

Als wäre das nicht trostlos genug, schaut man seinem eigenen Körper und Geist beim Älterwerden
zu. Die Veränderungen machen auch nicht vor den eigenen Eltern und Freunden halt. Aus den einen
werden urplötzlich Rentner und die anderen nehmen die Rolle der Eltern ein – wenn sich hier mal
kein Kreis schließt.

 

Und was ist eigentlich mit unserem blauen Planeten? Mehr denn je wird deutlich, dass Mutter Erde
auch ein Verfallsdatum aufgestempelt bekommt. Die Zeichen sind da. Oder wie erklärt ihr euch, dass
die Superreichen plötzlich ins Weltall fliegen?!

 

Da wundert es auch nicht, wenn an die Stelle des inneren Friedens ein wohlwollendes Roast in Peace
rückt.

PREISE & EINLASS